Grauguss und Sphäroguss sind zwei der am häufigsten verwendeten Gusseisenarten in der Industrie. Beide Werkstoffe haben ihre eigenen spezifischen Eigenschaften und werden aufgrund ihrer besonderen Merkmale in unterschiedlichen Anwendungsbereichen eingesetzt. Die gute Bearbeitbarkeit dieser Materialien macht sie zu einer bevorzugten Wahl in der modernen Fertigung. In diesem Artikel möchten wir Ihnen die grundlegenden Unterschiede und Vorteile dieser beiden Materialien näherbringen und erläutern, warum sie eine wichtige Rolle in der Fertigung und Maschinenbauindustrie spielen.
Grauguss, auch als Gusseisen mit Lamellengraphit bekannt, ist einer der ältesten und am häufigsten verwendeten Werkstoffe in der Industrie. Er zeichnet sich durch seine feinkörnige Struktur aus, die beim Stranggussverfahren in der Gießerei entsteht. Diese Struktur verleiht Grauguss hervorragende Eigenschaften wie hohe Druckfestigkeit, gute Bearbeitbarkeit und ausgezeichnete Schwingungsdämpfung. Besonders in der Herstellung von Hydraulik- und Pumpenkomponenten, Zahnrädern, Ringen und Deckeln kommt Grauguss aufgrund seiner mechanischen Eigenschaften und seiner Vielseitigkeit zum Einsatz.
Die Werkstoffe EN-GJL-250 (GG25) und EN-GJL-300 (GG30) sind gängige Varianten des Graugusses, die sich durch ihre spezifischen Eigenschaften für unterschiedliche Anwendungen eignen. Der Graphit im Grauguss spielt eine entscheidende Rolle: Als Lamellengraphit sorgt er dafür, dass der Werkstoff die Fähigkeit hat, Vibrationen zu dämpfen und gleichzeitig eine hervorragende Bearbeitung zu ermöglichen. Die Kohlenstoff-Struktur im Grauguss macht ihn besonders widerstandsfähig gegenüber hohen Belastungen.
Sphäroguss, auch als Gusseisen mit Kugelgraphit bezeichnet, hebt sich durch seine besondere Graphitstruktur ab, die den Werkstoff besonders robust und widerstandsfähig macht. Diese Kugelgraphitstruktur sorgt für eine deutliche Steigerung der Zugfestigkeit und Dehnbarkeit im Vergleich zu Grauguss, wodurch Sphäroguss eine bevorzugte Wahl für hochbelastbare Bauteile ist, die in der Antriebstechnik, im Maschinenbau und in der Fahrzeugtechnik Anwendung finden.
Die Werkstoffe EN-GJS-400-15 (GGG40), EN-GJS-500-7 (GGG50) und EN-GJS-600-3 (GGG60) sind dafür bekannt, auch bei hohen Belastungen und extremen Temperaturen hervorragende Kohlenstoffwerte beizubehalten, wodurch der Werkstoff äußerst langlebig wird. Besonders in der Herstellung von Bauteilen für den Maschinen- und Fahrzeugbau ist Sphäroguss aufgrund seiner hohen Festigkeit und Verschleißbeständigkeit von unschätzbarem Wert.
Alle unsere Gussprodukte stammen ausschließlich von renommierten, europäischen Herstellern – vor allem aus Deutschland, England und Spanien. Unsere Gießereien setzen auf höchste Qualität und Präzision, um sicherzustellen, dass jeder Guss, sei es Grauguss oder Sphäroguss, den höchsten Standards entspricht. So erhalten Sie nicht nur einen exzellenten Kohlenstoffanteil in jedem Bauteil, sondern auch ein Produkt, das sich durch mm-genaue Präzision auszeichnet.
Dank des Stranggussverfahrens bieten unsere Produkte hervorragende Bearbeitungseigenschaften, wie eine feinkörnige Struktur, lange Werkzeugstandzeiten und geringe Entgratung.
Das Stranggussverfahren ist ein kontinuierliches Gießverfahren, bei dem geschmolzenes Metall durch eine gekühlte Kokille fließt. Dabei bildet sich eine feste äußere Schicht, während das Innere flüssig bleibt. Das Metall wird kontinuierlich abgezogen und zu Halbzeugen wie Stangen, Brammen oder Knüppeln verarbeitet.
Strangguss bietet im Vergleich zu anderen Materialien zahlreiche Vorteile. Er ist leichter als Stahl, lässt sich gut bearbeiten und weist eine höhere Verschleißfestigkeit auf. Zudem ist er steifer als Aluminium, erfordert keine aufwändigen Legierungen und kann deutlich höheren Drücken standhalten. Darüber hinaus überzeugt Strangguss durch eine bessere Oberflächenqualität, da er keine Makroporosität aufweist und weniger Abweichungen von der Form zeigt.
Durch die Kohlenstoff-Struktur im Grauguss und Sphäroguss erreicht der Werkstoff eine besonders hohe Stabilität und eine verbesserte Dämpfung von Vibrationen. Diese Eigenschaften machen Strangguss zu einer bevorzugten Wahl für Bauteile, bei denen sowohl mechanische Belastung als auch präzise Bearbeitung gefragt sind.
Dank des modernen Stranggussverfahrens wird die Herstellung von Grauguss- und Sphäroguss-Produkten noch effizienter und qualitativ hochwertiger. Strangguss ermöglicht eine feinkörnige Struktur, die nicht nur zu einer langen Lebensdauer des Produkts beiträgt, sondern auch die Bearbeitung vereinfacht. So können Bauteile schneller und präziser bearbeitet werden, was in der Fertigung zu deutlich reduzierten Bearbeitungszeiten und geringeren Werkzeugverschleiß führt.
Im Vergleich zu Stahlguss bietet Strangguss zahlreiche Vorteile, wie ein deutlich reduziertes Gewicht, verbesserte Verschleißfestigkeit und eine hervorragende Oberflächenqualität. Auch im Vergleich zu Aluminium hat Strangguss die Nase vorn, da er eine höhere Steifigkeit aufweist und deutlich höheren Drücken standhält, was für viele Anwendungen in der Automobil- und Maschinenbauindustrie entscheidend ist.
Die Nachhaltigkeit von Gussprodukten, insbesondere von Grauguss und Sphäroguss, ist ein weiterer wichtiger Aspekt, der nicht unbeachtet bleiben sollte. Der Werkstoff Stahl – auch in Form von Gusseisen – ist besonders langlebig und kann mehrfach recycelt werden, was ihn zu einem wichtigen Bestandteil der Kreislaufwirtschaft macht. Doch auch in der Produktion gibt es Ansätze, die Emissionen zu reduzieren und die Umweltbelastung zu verringern.
Ob Grauguss oder Sphäroguss – im Bereich Guss ist Günther + Schramm hervorragend aufgestellt. Unser Portfolio umfasst eine Vielzahl von Materialien und Ausführungen, die speziell auf Ihre Anforderungen abgestimmt sind. Günther + Schramm sorgt dafür, dass Ihre Anforderungen an Qualität, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit bestens erfüllt werden – mit Produkten, die auf modernsten Fertigungstechniken basieren und gleichzeitig die Effizienz in der Produktion steigern.