Werkszeugnis: Welche Angaben nicht fehlen dürfen

Werkszeugnisse bestätigen, dass die Bestellung mit dem Kundenauftrag übereinstimmt. Einige wichtige Angaben dürfen auf keinem der Werks- oder Abnahmeprüfzeugnisse fehlen.

Veröffentlicht: März 2023

Gängige Angaben auf dem Werkszeugnis und ihre Bedeutung

Rm – die Zugfestigkeit

Die Zugfestigkeit wird in N/mm³ angegeben und zeigt die maximale Spannung, die das Material aushält. Der Wert ist für jede Stahl- und Aluminiumgüte vordefiniert. Durch bestimmte (Wärme-)Behandlungen kann der Wert entsprechend den Anforderungen des Kunden und seiner Anwendungsbranche angepasst werden.

Re – die Streckgrenze

Der Wert Re verweist auf die Spannungsgrenze, an der ein Material verformt werden kann. Gemessen wir das ebenso wie die Zugfestigkeit in N/mm³.

A – die Bruchdehnung

Wenn ein Material gezogen wird und bricht, so beschreibt die Bruchdehnung die bleibende Verlängerung oder Verformung nach dem Bruch bezogen auf die Anfangsmesslänge. Daraus lässt sich schließen, dass je leichter ein Werkstoff zu verformen ist, desto größer fällt die Bruchdehnung aus.

Z – die Einschnürung

Die relative Querschnittsänderung nach dem Bruch wird auch als Einschnürung bezeichnet. Zieht man ein Material in die Länge, so wird der Werkstoff an einem bestimmten Abschnitt immer dünner. Je kleiner die entstandene Fläche, umso zäher das Material.

K – der Kerbschlag

Beim Kerbschlag kommt der Faktor Temperatur hinzu. Er gibt auf dem Zeugnis Auskunft darüber, welche Temperatur ein Material aushält, bis es bricht. In anderen Worten ist es die Angabe für die Zähigkeit eines Materials bei einer bestimmten Temperatur.

HB, HV, HRB/HRC – Prüfverfahren zur Bestimmung der Materialhärte

Üblich sind drei Härteprüfungen, die sich hauptsächlich durch die Eindringkörper unterscheiden. Während bei dem Verfahren nach Brinell (HB) eine Stahlkugel verwendet wird, handelt es sich bei der Prüfung nach Vickers (HV) um eine vierseitige Diamantpyramide. Nach Rockwell existieren zwei Prüfungsverfahren: bei der Prüfung HRB wird eine gehärtete Stahlkugel eingesetzt, bei HRC ein Diamantkegel.

Die gängigste Methode ist die Brinell-Prüfung. Diese kann man sich wie folgt vorstellen: Drückt man eine Stahlkugel in einen Kaugummi, so entsteht bereits mit wenig Druck eine kleine Mulde. Je mehr Druck, umso größer die Mulde. Auf diese Art und Weise wird die Härte des Materials (in diesem Fall des Kaugummis) bestimmt. Im Umkehrschluss lässt sich mit diesem Wert auch die Zugfestigkeit Rm feststellen.

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