Prognosen von Günther + Schramm zur Marktlage 2021

Stahlmangel in Europa: Verstärkter Blick auf eigene Reserven

Die Pandemie bringt große Herausforderungen für die Materialbeschaffung mit sich. Der Schrottpreis steigt, die Nachfrage nach Stahl ist groß, die Kapazitäten jedoch knapp. Was die aktuelle Situation für den Stahleinkauf bedeutet und wie es die Herausforderungen zu lösen gilt, weiß Bernd Seibold, Geschäftsführer von Günther + Schramm.

Veröffentlicht: April 2021

Im neuen Jahr herrschen vor allem starke Preiserhöhungen sowie ein Ungleichgewicht zwischen Stahlangebot und -nachfrage. Dafür gibt es verschiedene Gründe. „Zum einen sind es der stark gestiegene Schrott- und Eisenerzpreis, zum anderen waren die Stahlwerke aufgrund steigender Nachfrage für das erste Halbjahr schnell ausgebucht. Hinzu kommt die CO2-Steuer in Höhe von 25 Euro pro verursachter Tonne CO2. Zudem gibt es derzeit eine extreme Verknappung beim Laderaum durch die gestiegene Stahlnachfrage sowie einen LKW-Mangel. Dazu kommt es weiterhin zu großen Einschränkungen bezüglich Corona im Grenzverkehr. Verschiebungen der Liefertermine sind an der Tagesordnung. Derzeit benötigen die Stahlwerke für die Auslieferungen zu unseren Lägern nach Fertigstellung zwei bis drei Wochen innerhalb Europas. Dadurch verzögert und verteuert sich die Auslieferung der Ware erheblich“, sagt Bernd Seibold.

Ausgangssituation zu Beginn des Jahres 2021

Einen signifikanten Nachfrageanstieg aufgrund starker Konjunktur im Vergleich zum Jahresanfang 2020 gibt es nicht. Es herrschen jedoch vollkommen andere Rahmenbedingungen, die es zu berücksichtigen gilt. „Viele Kunden möchten aufgrund der deutlich reduzierten Lagerbestände nun ihre Mengen ,sichern‘ bzw. bekommen bei den Händlern nicht die Mengen, die sie benötigen“, so Seibold. „Das führt innerhalb kürzester Zeit zu einer deutlich höheren Nachfrage. Auch bei uns Händlern sind die Lagerbestände aufgrund des geringeren Umsatzes der letzten Monate reduziert und die Werke produzieren teilweise immer noch gedrosselt. Dies und die Transportproblematik führen zu einer starken Materialknappheit in einigen Güten, da das Material nach Ankunft im Lager sofort wieder verkauft wird. Somit besteht kaum eine Möglichkeit, die Läger wieder aufzustocken.“

Wie bewältigt der führende Systemdienstleister für Stahl, Edelstahl und Aluminium die Herausforderungen?

Intensive Kommunikation als Lösung

Günther + Schramm sieht sich vor Herausforderungen gestellt, die vor allem schnelle Entscheidungen und extreme Flexibilität in der Preisgestaltung verlangen. Das Unternehmen weiß, dass mehr denn je eine strukturierte und vorsichtige Herangehensweise notwendig ist, um keine Fehlentscheidungen auf Kosten der Kunden zu treffen. „Wir diskutieren daher auch mit anderen Abteilungen, um die verschiedenen Meinungen zu hören. Dadurch entstehen fundierte Entscheidungen. Die Kommunikation mit Lieferanten und Kunden muss intensiviert werden – auch im Homeoffice“, führt Seibold weiter aus.

Kundenanforderungen gerecht werden

In schweren Zeiten erwarten Kunden, dass das Stahlhaus Engpässe vermeidet und möglichst wenig von den Preissteigerungen weitergibt. „Wir haben festgestellt, dass diese Anforderungen aktuell leider oftmals im Widerspruch zueinander stehen“, berichtet Seibold. Um die Situation zu meistern, rät der Geschäftsführer zu transparenter Zusammenarbeit:

„Wir tun alles, was in unserer Macht steht, und sehen uns als Berater auch dazu verpflichtet, unseren Kunden frühzeitig Informationen über die aktuelle Marktlage zu geben. Gemeinsam arbeiten wir so an Lösungsansätzen.“

Prognosen für den Stahlmarkt

Durch die geringen Bestände in den Lagern, die langen Lieferzeiten der Werke und die aktuell hohe Nachfrage prognostiziert Günther + Schramm für die nächsten Monate weiterhin eine Verknappung bei diversen Güten auf dem Stahlmarkt. „Die gesamte Situation ist relativ angespannt, sowohl für den Handel als auch für den Kunden. Die Kapazitätsengpässe werden erst dann weniger, wenn die Produktion in den Werken wieder aufgestockt wird, die Lagerbestände bei den Händlern sich wieder normalisieren und wir wieder eine Entspannung im Frachtbereich bekommen", resümiert Seibold.

Fragen? Kontaktieren Sie uns.

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