Stahlhandel und Stahllogistik

Logistikpartner rät zur engen Zusammenarbeit in Krisenzeiten

Marcel Hergarten, Geschäftsführer des Full-Service-Logistikanbieters Hergarten und langjähriger Partner von Günther + Schramm, appelliert an die Stahlindustrie, schnell umzudenken und ihre Geschäftsmodelle umzugestalten. Denn zu den schon bekannten Auswirkungen der Pandemie – lange Lieferzeiten, Personalmangel und Ungewissheit – kommen weitere Belastungen für Unternehmen aufgrund des Ukraine-Krieges hinzu. Ein Exkurs.

Veröffentlicht: April 2022

Wie macht sich die Ausnahmesituation zurzeit bemerkbar? Wovon sind stahlproduzierende und -verarbeitende Unternehmen betroffen?

Spätestens jetzt ist die Krise auch bei Dingen des täglichen Bedarfs angekommen: Energie- und Spritkosten gehen durch die Decke, es fehlt an Mehl, Zucker und Öl im Supermarkt. Manche Waren und Vorprodukte sind nur schwer oder gar nicht zu bekommen. Rohstoffe sind knapp und Lieferzeiten verschieben sich immer weiter nach hinten. Stahlproduzenten und -verarbeiter sind davon unmittelbar betroffen. Der Ukraine-Krieg verstärkt den Personalmangel in der Transportbranche. Ukrainische Lkw-Fahrer gibt es viele. Sie könnten für den Kriegsdienst eingezogen werden oder wurden es bereits. Der Fachkräftemangel ist auch ungeachtet dessen eine stete Herausforderung, da die Gehälter für Lkw-Fahrer stagnieren, während der Beruf zunehmend schwieriger wird – lange Staus, abweichende Corona-Regelungen an den Grenzen und viele weitere Hürden. Fakt ist: Für qualifizierte Fachkräfte müssen wir lange suchen und tief in die Tasche greifen. Hinzu kommt, dass die Frachtraum- und Transportkosten nicht zuletzt durch die gestiegenen Kraftstoffpreise erheblich angestiegen sind. Unbedingt notwendig ist ein Wandel hin zu digitalisierten Logistikprozessen, klimaschonenden Technologien sowie eine enge Zusammenarbeit zwischen den Vertragspartnern.

Was muss für diesen Wandel in der Stahlindustrie getan werden?

Kurz gesagt: Ein langfristiger Strategiewechsel ist unausweichlich. Das bedeutet, dass Stahllogistik und -handel enger zusammenarbeiten müssen. Gleichzeitig ist es für uns als Full-Service-Logistikanbieter wichtig, klar zu kommunizieren, dass unser Anteil an knappen Frachtraumkapazitäten und die Qualität und Flexibilität nun mal seinen Preis hat. Die Stahlindustrie hat sich immer neu erfinden müssen. In dieser zukunftsweisenden Phase, in der wir uns befinden, ist das genau die richtige Einstellung.

Welche konkreten Lösungen hat die Hergarten-Gruppe für die Zusammenarbeit mit Kunden wie Günther + Schramm entwickelt?  

Wir wissen, dass unsere langjährigen Kunden wie Günther + Schramm zurzeit neben der Laderaumknappheit auch einen starken Wettbewerb verzeichnen. Deshalb liegt unserer Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg darin, gemeinsam neue Wege zu gehen und in einen konstruktiven Austausch miteinander zu treten – denn die Zeit rennt. Wir kommunizieren die Marktlage offen und transparent und möchte den Stahlhandel dazu animieren, die Situation nicht einfach auszusitzen, sondern Learnings daraus zu ziehen und diese im Unternehmen umzusetzen.

Zu guter Letzt eine Frage an Jörg Mayer, Verkaufsleiter Material und Prozesslogistik bei Günther + Schramm: Wie steht der Stahlhandel selbst zu der Umstellung, die Hergarten als dringend notwendig bezeichnet?

Die Auswirkungen der Pandemie und des Ukraine-Krieges – allen voran die explodierenden Energie- und Gaskosten – haben zu drastischen Preissteigerungen der Stahlgüter sowie zu Lieferengpässen geführt. Denn während Unternehmen für einige Zeit noch auf ihre Lagerbestände zurückgreifen konnten, sind diese teilweise längst aufgebraucht. Die aktuell hohe Nachfrage bei gleichzeitig geringen Liefermengen der Hersteller ist demnach der Grund dafür. Günther + Schramm, Systemanbieter für Stahl, Edelstahl und Aluminium weiß, dass die Weitergabe der Kosten in Zeiten von Energiekostenverteuerungen und  Engpässen und Lieferausfällen bzw. -verzögerungen nicht zu vermeiden ist. Deshalb setzte das Unternehmen von Anfang an auf offene und transparente Kommunikation mit seinen Partnern und Stammkunden und sieht sich stets dazu verpflichtet, Informationen zur aktuellen Marktlage weiterzugeben, flexibel zu reagieren und im regen Austausch zu bleiben – auch mit der Hergarten-Gruppe.

Fragen? Kontaktieren Sie uns.

Es sind noch Fragen offen und Sie suchen einen zuverlässigen Dienstleister, der Ihnen Stahl und andere Werkstoffe fertig ins Werk liefert? Günther + Schramm hilft Ihnen gerne weiter.

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