Besonders gut zerspanbarer Stahl

Wie Opticut und Opticut Plus die Bearbeitung von Stahl effizienter machen

veröffentlicht: Februar 2025


Ob Zahnräder, Nockenwellen oder Flansche – in der modernen Fertigung ist gut zerspanbarer Stahl der Schlüssel zu präzisen, langlebigen Bauteilen. Egal ob beim Drehen, Fräsen oder allgemeinen Zerspanen, die Bearbeitung von Stählen stellt Unternehmen vor wachsende Herausforderungen. Unterschiedliche Werkstoffe wie Edelstahl oder Werkzeugstahl erfordern spezifische Verarbeitungsstrategien, um Werkzeugverschleiß zu minimieren. Komplexe Geometrien verlangen höchste Präzision, während die stetig steigende Nachfrage nach Effizienz und Nachhaltigkeit auf innovative Lösungen drängt.

Die Wahl des richtigen Materials beeinflusst dabei nicht nur die Werkzeugstandzeit, sondern auch die Qualität und Wirtschaftlichkeit des gesamten Produktionsprozesses. Genau hier setzen Opticut und Opticut Plus an – Werkstoffe, die besonders gut zerspanbar sind und speziell für die Anforderungen der modernen Fertigung entwickelt wurden.

Ein Stahl für höchste Zerspanbarkeit: Was ist Opticut?

Opticut ist ein Stahlprodukt, das den strengen chemischen und mechanischen Anforderungen der ISO-Norm entspricht und dadurch höchste Qualitätsstandards erfüllt. Anders als Edelstahl, der mit einem hohen Chromanteil auf Korrosionsbeständigkeit setzt, steht bei Opticut die Zerspanbarkeit im Vordergrund. Durch eine spezielle Calciumbehandlung werden nichtmetallische Einschlüsse wie Aluminate gezielt ummantelt. Das Ergebnis ist eine Kombination aus hoher Härte und Zähigkeit, die den Stahl gleichzeitig stabil und gut bearbeitbar macht. Besonders beim Drehen von Wellen und rotationssymmetrischen Bauteilen sorgt Opticut für eine präzise Bearbeitung.

Der Werkstoff überzeugt zudem durch seine außergewöhnliche Leistungsfähigkeit bei hohen Schnittgeschwindigkeiten: Selbst bei über 100 m/s bleibt das Material formstabil und liefert erstklassige Ergebnisse. Darüber hinaus zeichnet sich Opticut durch seinen außergewöhnlich hohen Reinheitsgrad aus. Im Vergleich zu Konkurrenzprodukten, die häufig aus Erz erschmolzen werden, wird Opticut aus zertifiziertem Schrott hergestellt. Das macht den Werkstoff nicht nur reiner und langlebiger, sondern auch zu einer nachhaltigen und zukunftssicheren Wahl für die moderne Fertigungsindustrie.

Wo wird Opticut eingesetzt?

Während Edelstahl häufig für korrosionsbeständige Anwendungen und klassischer Werkzeugstahl vor allem in Schneid- und Formwerkzeugen eingesetzt werden, entfaltet gut zerspanbarer Stahl wie Opticut sein volles Potenzial überall dort, wo Bauteile unter hohen Belastungen arbeiten müssen – sei es in Getrieben, Motoren oder anderen anspruchsvollen Anwendungen. Zahnräder etwa, die extremen Reibungskräften und hohen Drehmomenten ausgesetzt sind, profitieren von der Stabilität, Härte und Langlebigkeit, die der Werkstoff bietet. So bleibt ihre Funktion auch bei intensiver Beanspruchung dauerhaft erhalten. Zum Anwendungsportfolio von Opticut zählen zudem Nockenwellen, die eine präzise Steuerung der Ventilbewegungen im Motor gewährleisten müssen. Auch in Bereichen, in denen eine Wärmebehandlung erforderlich ist, zeigt Opticut seine Stärken. Durch seine Materialeigenschaften lässt er sich besonders präzise zerspanen und eignet sich hervorragend für Härteverfahren und andere thermische Prozesse. Der Opticut wird in den Güten 42CrMo4, 16MnCr5 und C45 eingesetzt.

Spiel, Span und Sieg: Opticut Plus ist noch besser zerspanbar

Für Anwendungen, die eine noch höhere Effizienz erfordern oder mit weniger leistungsfähigen Maschinen bearbeitet werden, bietet Opticut Plus durch einen erhöhten Schwefelgehalt von 0,060-0,095 % eine noch bessere Zerspanbarkeit. Der Stahl baut auf den Eigenschaften von Opticut auf, verfügt darüber hinaus aber über weitere Vorteile, die die Verarbeitung erleichtern und die Flexibilität in der Fertigung erhöhen: 

  • Bessere Kaltverformbarkeit: ermöglicht eine einfachere Bearbeitung und vielseitigere Anwendungsmöglichkeiten.
  • Walzgeschälte Ausführung: sorgt für eine präzisere Verarbeitung, da das Material näher am Fertigdurchmesser liegt und weniger Rissbildung aufweist.
  • Geringere Oberflächenverschmutzung: hält Maschinenöl und Kühlmittel länger sauber, reduziert Wartungsaufwand und verlängert die Lebensdauer der Maschinen.
  • Randentkohlte Oberflächenzone: erlaubt eine direkte Härtebehandlung oder gezieltes Härten, was die Festigkeit und Verschleißbeständigkeit der Bauteile erhöht.
  • Späne Kurzspan – hervorragender Spanbruch
  • Das Material ist von europäischem Ursprung und stammt vollständig aus einer einzigen Charge

Typische Anwendungen finden sich insbesondere bei Bauteilen mit moderaten Belastungen. Flansche, die präzise gefertigt werden müssen, um Bauteile sicher miteinander zu verbinden, profitieren ebenso von den Materialeigenschaften wie Säulen und Kurbelwellen, die in weniger intensiv beanspruchten Projekten zum Einsatz kommen. Dank seiner optimierten Materialstruktur kann Opticut Plus je nach Bearbeitungssituation entweder die Werkzeugstandzeit um bis zu 30 % verlängern oder die Schnittparameter um bis zu 40 % steigern. Diese Kombination aus Flexibilität und Effizienz macht Opticut Plus zu einem unverzichtbaren Werkstoff für die moderne Produktion.

Gut zerspant ist halb gewonnen: Vorteile einer hohen Zerspanbarkeit

Um Qualität und Zuverlässigkeit der Stähle sicherzustellen, werden Opticut und Opticut Plus nach höchsten Standards gefertigt. Jede Materialcharge durchläuft strenge Prüfverfahren, darunter Rissprüfungen, Durchmesser- und Längenmessungen sowie Verwechslungsprüfungen, um eine gleichbleibend hohe Materialqualität zu gewährleisten. Eine Besonderheit beider Stähle ist die vollständige Kerndichte bis zu einem Durchmesser von 270 mm. Bei Durchmessern über 270 mm muss der Kernbereich teilweise ausgebohrt werden, um optimale Eigenschaften sicherzustellen.

Besonders gut zerspanbarer Stahl wie Opticut und Opticut Plus bringt in der Praxis entscheidende Vorteile:

  • Längere Werkzeugstandzeiten reduzieren den Werkzeugwechsel und ermöglichen eine effizientere Produktion.
  • Kosteneffizienz: Weniger Verschleiß, reduzierte Reinigungsintervalle und höhere Bearbeitungsgeschwindigkeiten senken die Betriebskosten.
  • Breite Anwendungsbereiche: Von hochpräzise bis zu robust – Opticut und Opticut Plus bieten maximale Flexibilität für unterschiedliche Fertigungsprozesse.

Durch diese Kombination aus hochwertiger Materialqualität und praxisnahen Vorteilen sind Opticut und Opticut Plus eine erstklassige Wahl für anspruchsvolle industrielle Anwendungen.

Fazit: Besonders gut zerspanbarer Stahl für effiziente Produktionsprozesse

In einem Markt, der stetig höhere Anforderungen an Präzision, Effizienz und Wirtschaftlichkeit stellt, sind Werkstoffe gefragt, die sowohl leistungsfähig als auch wirtschaftlich sind. Opticut und Opticut Plus bieten Herstellern von Stahlprodukten dank ihrer hohen Festigkeit und Zähigkeit genau diese Vorteile: eine verbesserte Zerspanbarkeit, reduzierte Werkzeugkosten durch einen geringeren Verschleiß und eine sauberere, effizientere Produktion. Durch ihre Eignung fürs Fräsen sowie für die Wärmebehandlung, einschließlich gezieltem Härten, bieten Opticut und Opticut Plus maximale Flexibilität in der Weiterverarbeitung.

Günther + Schramm verfolgt mit der Einführung von Opticut und Opticut Plus zwei zukunftssichere Alternativen zu Standardmaterialien zu bieten. In einem zunehmend herausfordernden Marktumfeld setzt das Unternehmen auf Qualität, Beständigkeit und Innovation, um Kunden langfristig zuverlässige Lösungen bereitzustellen.

Erfahren Sie mehr über Opticut und Opticut Plus sowie die Möglichkeiten für Ihre Produktion unter: www.gs-stahl.de.

Seite teilen