Metall ist nicht gleich Metall. Die Wahl des Werkstoffs kann erhebliche Auswirkungen auf Leistung, Haltbarkeit, Kosten und Umweltfreundlichkeit eines Produkts haben. Aluminium und Edelstahl sind zwei der am häufigsten verwendeten Metalle in zahlreichen Branchen und Anwendungen, z. B. im Bauwesen, in der Luft- und Raumfahrt oder als Kochgeschirr in der Küche. Beide Werkstoffe haben einzigartige Vorteile, dank derer sie sich für bestimmte Zwecke besonders eignen. Das macht es mitunter schwer, sich für einen der beiden zu entscheiden. Welche Wahl ist für Sie die richtige?
Aluminium ist das Leichtgewicht unter den Metallen. Mit einer Dichte von etwa einem Drittel von Edelstahl ist es ideal für Anwendungen, bei denen es auf Gewichtseinsparung ankommt. Außerdem ist Aluminium sehr korrosionsbeständig, da es von Natur aus eine Oxidschicht bildet, die das Metall vor weiterer Oxidation schützt. Diese Eigenschaft macht es besonders attraktiv für den Einsatz im Freien und in maritimer Umgebung.
Als ausgezeichneter Wärme- und Stromleiter wird Aluminium auch in der Elektronik und Elektrotechnik eingesetzt. Da es leicht zu schweißen, zu formen und zu recyceln ist, zeichnet es sich nicht nur durch seine Vielseitigkeit, sondern auch durch seine Umweltfreundlichkeit aus.
Edelstahl, bekannt für seine Festigkeit und Langlebigkeit, ist eine Legierung, die hauptsächlich aus Eisen, Kohlenstoff und mindestens 10,5% Chrom besteht. Das Chrom verleiht dem Edelstahl seine beeindruckende Beständigkeit gegen Korrosion, indem es eine schützende Chromoxidschicht bildet. Edelstahl ist äußerst robust und widerstandsfähig gegen mechanische Beanspruchung und hohe Temperaturen.
Die hygienischen Eigenschaften von Edelstahl sind unübertroffen. Er ist leicht zu reinigen und Bakterien können sich auf seiner glatten Oberfläche nur schwer festsetzen. Darüber hinaus verleiht die glänzende und ästhetisch ansprechende Oberfläche vielen Produkten ein hochwertiges Aussehen, weshalb Edelstahl in Design und Architektur sehr beliebt ist. Edelstahl ist zwar schwerer und schwieriger zu bearbeiten als Aluminium, doch seine außergewöhnliche Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit machen dies oft mehr als wett.
Leicht, korrosionsbeständig und leitfähig: diese Eigenschaften machen Aluminium zu einem idealen Werkstoff für die Luft- und Raumfahrt, die Automobilindustrie, die Elektronik und für Verpackungen. Aufgrund seines geringen Gewichts wird Aluminium häufig für Teile verwendet, die besonders leicht sein müssen, wie z. B. Flugzeugstrukturen und Karosserien von Elektrofahrzeugen. Wegen seiner Korrosionsbeständigkeit eignet sich Aluminium auch für Anwendungen im Bauwesen, etwa für Fenster, Türen und Fassaden.
Edelstahl hingegen ist wesentlich härter als Aluminium und wird daher im Maschinenbau, im Bauwesen, in der Werkzeugherstellung und im Schiffbau bevorzugt. Seine hohe Festigkeit ermöglicht den Einsatz in tragenden Konstruktionen, Brücken, Hochhäusern und bei der Herstellung robuster Maschinen und Fahrzeuge. Aufgrund seiner Hygiene und Langlebigkeit eignet sich nichtrostender Stahl für medizinische Geräte und chirurgische Instrumente.
Auch die Lebensmittel- und Getränkeindustrie setzt auf Edelstahl als Grundmaterial. Da er leicht zu reinigen und korrosionsbeständig ist, eignet er sich hervorragend für Behälter und Verarbeitungsanlagen. Nicht zuletzt ist Edelstahl auch in vielen Küchen zu finden. Neben seiner ansprechenden Optik machen ihn auch hier seine hygienischen Eigenschaften zur bevorzugten Wahl für Kochgeschirr.
Wer sich zwischen Alu und Stahl entscheiden muss, sollte neben den vielen Vorteilen beider Metalle auch die jeweiligen Einschränkungen im Auge behalten. Einer der größten Unterschiede zwischen Edelstahl und Aluminium liegt in der Festigkeit und der Beständigkeit gegenüber hohen Temperaturen. Aluminium verformt sich unter Belastung leichter. Daher ist es für tragende Strukturen weniger geeignet.
Edelstahl ist schwerer und teurer als Aluminium. Er ist schwieriger zu bearbeiten und hat eine geringere Leitfähigkeit, was seine Verwendung in der Elektronik und in der Luftfahrt einschränkt. Allerdings ist seine Korrosionsbeständigkeit in vielen säure- und chloridhaltigen Umgebungen besser als die von Aluminium. Außerdem ist Edelstahl aufgrund seiner hohen Verschleißfestigkeit langlebiger in anspruchsvollen Anwendungen.
Neben den qualitativen Eigenschaften kann auch die Umweltbilanz von Aluminium und Edelstahl betrachtet werden. Auf den ersten Blick schneiden beide Metalle beim Recycling gut ab.
Aluminium kann zu fast 100 % wiederverwertet werden und benötigt dabei nur etwa 5 % der Energie, die für die Neuproduktion erforderlich ist. Problematisch für den Recyclingprozess ist allerdings, dass Aluminium selten in reiner Form verwendet wird.
Je nach Einsatzgebiet kommt Aluminium als Bestandteil einer Legierung mit anderen Metallen vor. Diese Legierungen lassen sich nicht mehr voneinander trennen. Im Gegenteil: Beim Einschmelzen werden in der Regel verschiedene Legierungen miteinander vermischt. Dadurch kann es beim Recycling zu Qualitätsverlusten kommen. Verunreinigtes Aluminium behält seine Vielfalt, wenn es mit reinem Aluminium verdünnt wird, oder ist nur noch für weniger anspruchsvolle Anwendungen geeignet.
Auch Edelstahl kann nahezu vollständig und im Gegensatz zu Aluminium ohne Qualitätsverlust recycelt werden. Da bei der Herstellung von Edelstahl andere metallische Bestandteile und Begleitelemente ausgeschieden werden, handelt es sich um einen Stahlwerkstoff mit besonders hohem Reinheitsgrad.
Der Einsatz von recyceltem Stahl in der Stahlproduktion schont nicht nur Ressourcen, sondern reduziert auch den CO2-Ausstoß um 58 %. Das Recycling spart gegenüber der erstmaligen Herstellung rund 70 % Energie. Damit geht Edelstahl als klarer Nachhaltigkeitssieger aus dem Rennen.
Unter dem Strich bleibt aber festzuhalten: Beide Materialien reduzieren durch Recycling den Rohstoffbedarf und senken den CO2-Ausstoß deutlich.
Besonders leicht oder besonders widerstandsfähig – bei der Wahl zwischen Aluminium und Edelstahl geht es nicht darum, was man hat, sondern was man daraus machen will. Ist es eine Frage der Leitfähigkeit, der Korrosion oder der Beständigkeit? Wie wichtig ist die Ästhetik? Und was lässt das Budget zu? Auch das gewünschte Gewicht des Endproduktes kann bei der Entscheidung eine Rolle spielen.
Bei Günther + Schramm ist man sich sicher: Die Wahl des Werkstoffs sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn sie macht beim Endprodukt den Unterschied.
Sie sind sich noch nicht sicher, welche Eigenschaften für Ihr Projekt am besten geeignet sind? Oder kommen für Ihr Vorhaben Charakteristika beider Metalle infrage? Kein Grund zur Panik! Unsere Experten beraten Sie gerne, damit auch Ihr Projekt ein Erfolg wird.